NABU-Osterode e.V. - Maikaefer

Maikäfer

NABU sammelt Daten über Maikäfer im Landkreis Osterode

Um die Entwicklung der Maikäfer im Landkreis Osterode zu dokumentieren, sammelt der NABU Meldungen, wann, wo und wie viele Maikäfer festgestellt wurden.

Maikäferbeobachtungen können Sie dem Naturschutzzentrum Osterode melden

Es krabbelt im Mai!
"Jeder weiß, was ein Mai-
Käfer für ein Vogel sei.
In den Bäumen hin und her,
fliegt und kriecht und krabbelt er."

Ob diese Worte von Wilhelm Busch noch Gültigkeit besitzen, fragt der NABU jedes Jahr die Bevölkerung des Landkreises. Der Mai hat begonnen, doch wo sind die Maikäfer?

Diese bei uns selten gewordenen Käfer sind kaum zu übersehen, bis zu 3 cm groß, mit attraktiver schwarz-weißer Dreiecks-Musterung an den Seiten und auffälligen fächerförmigen Fühlern.

Während sie vor 50 Jahren eine echte Plage waren, sind die Bestände vielerorts zurückgegangen. Einerseits durch die aktive Bekämpfung andererseits durch die landwirtschaftliche Umstrukturierung, die eine Veränderung der Biotopstruktur mit sich brachte.

In Mitteleuropa benötigt die Larve vom Ausschlüpfen aus dem Ei bis zum fertig entwickelten Käfer ca. vier Jahre. Den größten Teil seines Lebens verbringt der Maikäfer als so genannter Engerling unter der Erde und ernährt sich von Wurzeln; während er als Käfer nur wenige Wochen bis die Paarung und Eiablage lebt. Gerade weil der Maikäfer bei uns heute so selten ist, möchte der NABU Osterode die Erfassungsarbeit, die 1988 begonnen wurde, fortsetzten und hofft auf tatkräftige Unterstützung aus der Bevölkerung! Wichtig für die Erfassung ist: Wann, Wo und Wie viele Maikäfer in den unterschiedlichen Lebensräumen (Wald, Wiese, Garten) entdeckt wurden.
2006 gingen insgesamt knapp 90 Meldungen aus allen Bereichen des Landkreises ein. Bei den meisten Beobachtungen wurden ein bis drei Tiere gemeldet. Von den 360 Tieren, die insgesamt gezählt wurden, wurden ca. 250 in Schwiegershausen gesichtet. Die Ergebnisse der Jahre 2005 und 2006 finden Sie hier

In Schwiegershausen treffen sich daher auch seit einigen Jahren Ende April/Anfang Mai jedes Jahr Naturfreunde und insbesondere Kinder, die an einem Waldrand das Ausfliegen der Käfer beobachten. Doch nicht alle Käfer erreichen den Wald. Der Große Abendsegler, eine Fledermausart, wartet in der Dämmerung bereits auf die Maikäfer. Gegen den hellen Abendhimmel sind die Jagderfolge der Fledermaus gut zu beobachten.

Doch während sich Naturfreunde über ein besonderes Schauspiel freuen, sehen die Förster durch Massenvermehrung der Käfer die Wälder in Gefahr. Probleme bereitet weniger der Laubfraß - die Bäume treiben später einfach noch ein zweites Mal aus - sondern der Heißhunger der Larven auf Baumwurzeln, der viele Bäume nachhaltig schädigt oder sogar zum Absterben bringt.

"Es gibt keine Maikäfer mehr" sang Reinhard Mey vor über 25 Jahren, die kleinen Brummer schienen weitgehend ausgestorben zu sein. Doch dieser Abgesang war verfrüht. In jüngster Zeit kommt es regional wieder zu Massenvermehrungen vor allem des Waldmaikäfers. Die Zentren liegen in Deutschland in der Oberrheinebene von Karlsruhe über Mannheim bis Darmstadt.